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Kurbelwellen Auswuchten

Der Kurbeltrieb eines Motors ist vom Werk aus für den Alltagsbetrieb ausreichend gewuchtet. Diese Wuchtung ist ein Kompromiss aus Präzision und Herstellungskosten.

Wird ein Motor sportlich bewegt ist es von Vorteil die Kurbelwelle - im Idealfall mit Anbauteilen - feinzuwuchten.

Werden Kurbelwelle oder Schwungscheibe erleichtert, ist eine Auswuchtung zwingend erforderlich.

Bilder vom Auswuchten einer Ford-V8-Marine-Kurbelwelle.

Gut zu erkennen die aufgebrachten "Meister-Gewichte".



Jeder rotierende Körper der nicht ausbalanciert ist verhält sich wie ein unwuchtiges Rad beim Auto. Die Unwucht wächst mit steigender Drehzahl. So wird aus 1 Gramm am Rand einer Schwungscheibe schnell ein Gewicht von mehreren Kilogramm. Das führt - abgesehen von erhöhter Lagerbelastung - zu Vibrationen bis hin zum Abscheren der Schwungscheibe oder dem Bruch der Kurbelwelle.

Damit so etwas nicht passiert arbeiten wir mit der wohl modernsten, rechnergesteuerten Wuchtmaschine, der Sunnen DCB (Digital Controlled Balancer) 2000.

Reihenmotoren mit gerader Zylinderanzahl haben im Normalfall einen Massenausgleich, sind also problemlos zu wuchten. Kurbelwellen von
V-Motoren oder mit ungerader Zylinderanzahl benötigen sogenannte "Meistergewichte". Diese simulieren anteilig die Gewichte der rotierenden und oszillierenden Massen der Kolben und Pleuelstangen des Motors. Der Rechner der DCB 2000 kann diese Gewichte berechnen. Damit sind wir in der Lage selbst diese Kurbelwellen zu wuchten.

Das Auswuchten des Kurbeltriebes kann auf 2 Arten erfolgen.

1. Variante: "komplett"

Die günstigste aber schon wirkungsvolle Version.
Kurbelwelle und Anbauteile werden in einem Arbeitsgang zusammen gewuchtet. Dies hat jedoch den Nachteil, daß beim Austausch von z.B. Riemenscheibe oder Schwingungsdämpfer die Kurbelwelle ebenfalls demontiert und alles neu gewuchtet werden muss.

2. Variante: "einzeln"

Die aufwendigere und damit etwas teurere Version.
Beginnend mit der Kurbelwelle werden nacheinander die Anbauteile einzeln "auf Null" gewuchtet. Schwungrad oder Riemenscheibe können so getauscht werden ohne den Motor zu zerlegen.

Ein Motor mit feingewuchteter Kurbelwelle läuft ruhiger und hält länger - eine Investition die sich lohnt.